Kleine Stadt in Angst by Jeffrey Ashford

Kleine Stadt in Angst by Jeffrey Ashford

Autor:Jeffrey Ashford [Ashford, Jeffrey]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783105610732
Herausgeber: FISCHER Digital
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


In sein Büro zurückgekehrt, trat Fusil ans Fenster und starrte hinaus. Es gab keinen vernünftigen Grund, sich gekränkt zu fühlen, daß Menton die Gesamtleitung der Ermittlungen übertragen worden war, doch er konnte nicht anders. Sein Instinkt sagte ihm, daß dieser Fall früher oder später Erfahrungen erfordern würde, die man nur in der rauhen Praxis erwarb, wo sofortige Entscheidungen gefällt und Vorschriften umgangen werden mußten, und daß es dann nicht um die Erfahrungen gehen würde, die man durch geschicktes Manövrieren innerhalb der Verwaltung erlangte, wo alle Entscheidungen sorgfältig abgewogen wurden und Vorschriften unantastbar blieben.

Er wandte sich um, ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich auf die Kante. Der Beantwortung einer der dringlichsten Fragen waren sie noch immer nicht nähergekommen: Stammten die Verbrecher aus Fortrow, oder kamen sie von außerhalb? Der erste Brief und die Tatsache, daß die ortsansässigen Spitzel nichts herausgefunden hatten, wies auf eine auswärtige Bande hin (obwohl nicht-ortsansässige Verbrecher gewöhnlich auffielen). Es stimmte schon, der zweite Brief war im Ort aufgegeben worden, aber das war möglicherweise nur aus dem Grund geschehen, daß die Bande sowieso nach Fortrow hatte kommen müssen. Andererseits – würden überhaupt bei solch einem Vorhaben, wo Ortskenntnisse von eminenter Wichtigkeit waren, die Verbrecher von auswärts kommen? Würden sie sich nicht den sicheren, vertrauten Boden aussuchen, wo ihre Anwesenheit nicht weiter auffiel, es sei denn, sie waren noch nie in eine Brandsache verwickelt und damit auch nicht automatisch verdächtig? … Es gab Argumente für beide Möglichkeiten.

Hatte er alles getan, was getan werden konnte? Oder hatte er etwas übersehen, und sei es auch nur eine winzige Kleinigkeit? Wie stellte man es eigentlich an, eine unbekannte Zahl von Männern dingfest zu machen, deren Existenz bis jetzt nur durch zwei Briefe und zwei Brände bewiesen war? Er beugte sich über seinen Schreibtisch und sprach über das Haustelefon mit Kerr. »Diese Mrs. Nesbitt, die gesagt hat, sie habe das Kennzeichen des Autos vor der Garage nicht feststellen können und auch keine Ahnung, um welche Marke es sich handeln könnte – glauben Sie, es würde etwas nützen, nochmal hinzugehen und zu versuchen, ihr auf die Sprünge zu helfen?«

»Nein, Sir, ich bin ziemlich sicher, daß es keinen Zweck hat. Sie erwähnte ja, daß sie nicht mehr allzugut sieht. Selbst wenn sie versucht hätte, die Buchstaben und Zahlen von ihrem Haus aus, das ein gutes Stück entfernt liegt, zu entziffern, glaube ich nicht, daß es ihr gelungen wäre. Und die Sache ist eben die, daß es ihr gar nicht in den Sinn kam, es zu versuchen. Nicht, daß sie nicht ganz richtig im Kopf wäre, weit gefehlt; aber sie ist alt und recht abgeklärt, und sie kam gar nicht auf den Gedanken, daß diese Männer etwas Unrechtes tun könnten. Für sie waren es eben Freunde von Mr. Huggins. Und was die Marke anbelangt – ich bezweifle, daß sie einen Citroën von einem Cadillac unterscheiden kann.«

Fusil fluchte. »Außerdem hatte das Auto bestimmt gefälschte Kennzeichen! Verdammt noch mal, wir tappen völlig im dunkeln, dazu noch mit auf dem Rücken gefesselten Händen!« Er glitt vom Schreibtisch. »Na schön.



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